Am Eurovision Song Contest scheiden sich bei Musikfans die Geister. Während die einen mit dem Durcheinander der Beiträge nichts anfangen können, lieben die anderen den schrägen Mix, den die Teilnehmer der verschiedenen Länder jedes Jahr hervorbringen. Im Laufe der Zeit kamen dabei schon zahlreiche skurrile Auftritte zustande. Von experimenteller Musik in allen erdenklichen Sprachen bis hin zu Einrädern auf der Bühne kam schon alles zum Einsatz. In diesem Artikel möchten wir einmal einen Rückblick auf die verrücktesten Beiträge der letzten Jahre werfen.
Als die Oma die Trommel schlug
Die Republik Moldau im Osten Europas ist eigentlich nur ein kleines Land und doch für viele legendäre Auftritte beim Eurovision Song Contest zuständig. Allen voran wäre da die Band „Zdob și Zdub“ zu nennen, die 2005 eine Oma die Trommel schlagen ließ – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Song „Boonika Bate Toba“ heißt nämlich genau das und gilt trotz des siebten Platzes als heimlicher Gewinner des damaligen Contests. Was will man auch kritisieren, wenn sich eine Oma zu einem solchen Spaß überreden lässt?
Die Band hat übrigens derart viel Freude an verrückten ESC-Auftritten gefunden, dass sie noch zwei weitere Songs für den Wettbewerb produzierte. 2011 trat sie im Hit „So Lucky“ zwar ohne Oma, dafür aber mit einem Einrad an. 2022 folgte dann der bislang letzte Auftritt der Kultband, als man in Turin mit Geige und Akkordeon die Herzen der Fans eroberte. Wir dürften gespannt sein, ob die Band nochmals antritt und welches Instrument dann Weltruhm erlangt. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Handpan? Immerhin bringt das Instrument durch seine exotischen Klänge eigentlich alles für einen unvergesslichen Beitrag mit.
Der kultige Saxofonspieler
Vielleicht sogar noch bekannter machte die Band „Sunstroke Project“ das Saxofon. Man nehme eine bunt gekleidete Truppe, statte ein Mitglied mit dem Blasinstrument aus und schon ist ein Meme geboren: der „Epic Sax Guy“. Um den sympathischen moldawischen Saxofonspieler entstand ein regelrechtes Phänomen, das durch zehnstündige YouTube-Videos Bekanntheit erlangte. 2017 trat die Band mit seinem berühmtesten Mitglied in Kiew erneut an und erreichte nicht zuletzt aufgrund des Hypes einen beachtlichen dritten Platz.
Mit der Geige zum Rekord
Dass man mit dem kreativen Einsatz von Instrumenten nicht nur das Internet, sondern auch den Contest gewinnen kann, bewies im Jahre 2009 Alexander Rybak. Der norwegische Sänger gewann mit dem Song „Fairytale“ den Wettbewerb in Moskau. Mehr noch: Das Lied traf in Kombination mit der eingesetzten Geige genau den Geschmack des Publikums und brachte Norwegen den bis dato höchsten Sieg aller Zeiten.
Die Hardrocker aus Finnland
Fragte man auf der Straße nach verrückten ESC-Auftritten, würde man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch den Namen „Lordi“ hören – aus gutem Grund. Die finnische Band triumphierte beim Contest 2006 in Athen nicht einfach nur, sondern setzte sich ein Denkmal in der Geschichte des Wettbewerbs. Dafür verantwortlich dürfte sich weniger der Song selbst zeigen. Vielmehr waren es die gruseligen Kostüme, die sofort alle Blicke auf sich zogen und für den überwältigenden Triumph sorgten. Ob es jemals wieder einen so verrückten Auftritt geben wird? Die Kreativität der Teilnehmer lässt uns zumindest darauf hoffen.